In Bitterfeld fanden vorgestern die Nordostdeutschen Meisterschaften U18 männlich im Volleyball statt. Angetreten sind jeweils die Meister und Vizemeister der Landesfachverbände Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Unter den immerhin 50 Zuschauern waren auch besondere Gäste, wie der im wahrsten Sinne des Wortes alles überragende Rekordnationalspieler René Hecht. Er beobachtete „seinen“ SC Charlottenburg, der 4 Nationalkader in seinen Reihen hatte und als Deutscher Meister 2009 dieser Altersklasse der große Favorit für den Turniersieg war.
Gespielt wurde eine Vorrunde mit zwei Dreiergruppen, dann zwei Halbfinalspiele und abschließend drei Platzierungsspiele. Die Auslosung hatte ergeben, dass wir tatsächlich den SCC und die Netzhoppers Königs Wusterhausen als Gruppengegner hatten. Der VC Bitterfeld-Wolfen bildete mit dem SV Preußen und dem VC Angermünde die Gruppe B.
Genthiner VV 95 – Netzhoppers Königs Wusterhausen 1:2
Nachdem die Netzhoppers gegen den SCC wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht hatten und nur knapp 2:0 verloren, waren unsere Spieler schon mächtig beeindruckt und gingen zu zögerlich ins Spiel. So gerieten wir schnell in Rückstand, allerdings konnte Königs Wusterhausen die Leistung aus dem ersten Spiel auch nicht noch einmal abrufen und die steigende Fehlerrate gab uns die Möglichkeit, uns wieder ranzukämpfen. Die Konzentration auf das vermeiden von Fehlern, gute Aufschläge und gute Blockarbeit waren die Schlüssel, um den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Die machten die Netzhoppers schließlich auch, wodurch wir den ersten Satz 25:22 gewinnen konnten.
Im zweiten Satz begannen wir eigentlich ganz gut. Doch nach der frühen Auszeit der Netzhoppers stellten sie ihre vielen kleinen Fehler ab und gewannen mehr und mehr an Spielsicherheit, während wir unsere spielerische Linie noch nicht so richtig gefunden hatten. Es fehlte auch so ein wenig die Entschlossenheit, um sich auch im zweiten Satz noch einmal heranzukämpfen, wodurch dieser mit 19:25 abgegeben wurde.
Auch im Tiebreak erwischte Königs Wusterhausen den besseren Start und konnte sich absetzen, doch diesmal bewies die Mannschaft Charakter und kämpfte sich zurück in Spiel. Vor allem die gute Blockarbeit führte uns zum 12:13 heran. Doch dann schafften es die Netzhoppers uns den Aufschlag abzunehmen und machten gleich im Anschluss den nächsten Punkt. Der Tiebreak ging mit 12:15 und damit auch das Spiel verloren.
Genthiner VV 95 – SCC Berlin 0:2
Allen war klar, dass das Spiel gegen Königs Wusterhausen die Fahrkarte ins Halbfinale hätte sein müssen. Gegen den SCC mit Trainer Franko Hölzig (239 Länderspiele) konnte man sich wenig ausrechnen. Das wussten leider auch meine Spieler. Obwohl sie auch ihre guten Aktionen hatte, fehlten die spielerischen Mittel, um wirklich dagegen halten zu können. Das Highlight war sicherlich, dass wir es Mitte des ersten Satzes schafften, den SCC zu einer Auszeit zu zwingen, weil wir durch unser zwischenzeitlich gutes Spiel eine kleine Serie gestartet hatten. Doch nach der Auszeit gewannen die Berliner ihre Souveränität zurück und hatten selbst auf unsere guten Spielzüge immer die bessere Antwort. Zunehmende Annahmeschwierigkeiten sorgten dann für ein klares 13:25.
Im zweiten Satz fehlte es meiner Mannschaft am Willen, noch einmal alles zu geben und auch die Auswechselungen brachten keine Verstärkung. Der Satz ging mit 9:25 noch deutlicher an die Charlottenburger. Ein kleiner Trost ist die Tatsache, dass wir am Ende des Tages nicht die einzige Mannschaft waren, die vom SCC quasi zerlegt wurde.
Nach der Vorrunde konnte man auch sagen, dass wir die schwerere Gruppe erwischt hatten. In Gruppe B setzte sich der VC Bitterfeld-Wolfen relativ deutlich durch. VC Angermünde belegte Platz 2 und der SV Preußen sollte der Gegner für uns im Spiel um Platz 5 werden.
Genthiner VV 95 – SV Preußen 2:0
In einem etwas lustlos wirkenden Spiel um Platz 5 setzten wir uns schnell ab, doch die zwischenzeitliche 15:7 Führung sollte nicht ausreichen, um im ersten Satz ein klares Ergebnis herbeizuführen. Völlig unnötige Fehler ließen den Gegner noch herankommen, aber es reichte trotzdem zum Satzgewinn (25:23). Weil wir optisch überlegen waren und das Spiel beherrscht hatten, wollten wir nun angeschlagene Spieler aus dem Spiel nehmen und anderen Spielern die Möglichkeit eröffnen, ihr Können zu zeigen. Doch die rechte Spielfreude wollte sich einfach nicht einstellen. Zwar gingen wir wieder in Führung, aber große Probleme im Spielaufbau gaben dem SV Preußen immer wieder die Möglichkeit zu punkten, wodurch es knapp blieb. Am Ende rungen wir dem Gegner sehr verkrampft ein 31:29 ab, obwohl wir viel deutlicher hätten gewinnen müssen.
Fazit und Endergebnis
Viele Kleinigkeiten haben dazu geführt, dass wir an diesem so wichtigen Tag einfach unser volles Potenzial nicht abrufen konnten. Sicherlich wäre mehr als der 5. Platz drin gewesen, aber man muss dann auch anerkennen, dass die Gegner in einem sportlich sehr fairen Wettkampf die bessere Tagesform hatten. Königs Wusterhausen (gegen die wir in der Gruppenphase so knapp verloren hatten) setzte sich im Spiel um Platz 3 gegen den VC Angermünde durch und die beiden eindeutig besten Mannschaften spielten ein tolles Finale in dem sich der SC Charlottenburg 2:0 gegen den VC Bitterfeld-Wolfen durchsetzte.
Gruppe A
SC Charlottenburg – Netzhoppers Königs Wusterhausen 2:0 (27:25, 25:19)
Genthiner VV 95 – Netzhoppers Königs Wusterhausen 1:2 (25:22, 19:25, 12:15)
Genthiner VV 95 – SC Charlottenburg 0:2 (13:25, 9:25)
Gruppe B
VC Bitterfeld-Wolfen – SV Preußen 2:0 (25:6, 25:13)
VC Angermünde – SV Preußen 2:1 (18:25, 25:22, 15:11)
VC Bitterfeld-Wolfen – VC Angermünde 2:1 (25:16, 25:27, 15:4)
Halbfinale
SC Charlottenburg – VC Angermünde 2:0 (25:10, 25:10)
VC Bitterfeld-Wolfen – Netzhoppers Königs Wusterhausen 2:0 (25:15, 26:24)
Spiel um Platz 5
Genthiner VV 95 – SV Preußen 2:0 (25:23, 31:29)
Spiel um Platz 3
Netzhoppers Königs Wusterhausen – VC Angermünde 2:1 (21:25, 25:15, 15:12)
Finale
SC Charlottenburg – VC Bitterfeld-Wolfen 2:0 (27:25, 25:18)
Endergebnis
1. SC Charlottenburg
2. VC Bitterfeld-Wolfen
3. Netzhoppers Königs Wusterhausen
4. VC Angermünde
5. Genthiner VV 95
6. SV Preußen
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